Ein Zusammenkommen-und-Wiederlösen ist ganz natürlich im Kontakt mit anderen Menschen.
Aber manchmal fällt das uns schwer. „Wie schaffe ich es die Kraft zum Loslassen zu bekommen?”
Vieles hat seinen Ursprung in unserer Biographie. Als Kind beobachten und lernen wir, was unseren Eltern von uns erwarten. Um nun die Liebe und Achtung unserer Eltern zu bekommen, opfern wir dann im Grunde unser authentisches Ich und wir handeln so, wie wir denken, dass es unsere Eltern von uns erwarten.
Viele von uns erfahren in dieser Zeit einen inneren Zwiespalt: Ich bin nicht OK, so wie ich bin oder ich darf nicht sein, wie ich wirklich bin. Wenn wir uns später eine Erwachsenen-Identität angeeignet haben, ist dieses Grundgefühl – ich bin nicht OK immer noch da. Druck, Spannungen, Konflikte und Forderungen von außen oder von unserem Partner bringen uns ins Schwanken.
Als Folge können wir in einer Partnerschaft Schwierigkeiten haben uns vom Partner zu lösen. Nur es ist unrealistisch immer in der Position des Verschmelzens mit dem Partner zu bleiben. Wie schaffe ich es die Kraft zum Loslassen zu bekommen?
Wir brauchen hier ein Vorbild von jemandem, der in sich Stabil ist und uns das Gefühl gibt OK zu sein so wie wir sind. Es könnte eine Oma, ein Opa, eine Tante, ein Onkel, Mentor/-in, Therapeut sein. Um in meine „ruhige bleibende Mitte“ zu finden und geerdet in meinem Körper anzukommen, brauche ich nicht viel von diesem Vorbild zu bekommen, um es selber aufnehmen zu können. Chaos, Krisen und Verlusten in unseren Leben können wir dann besser bewältigen. Nicht nur das, wir sind dann besser vorbereitet für den schwierigen Schritt in einer Partnerschaft sich auch mal wieder entfernen, sich zu lösen oder den anderen einmal Loslassen.
Erst durch Enttäuschungen stellen wir häufig fest, dass wir doch unterschiedlich zu unseren Partner sind und dass das Dauerverschmelzen keine gute Lösung ist.
Mit eurer gewonnenen „eigenen ruhigen bleibenden Mitte“ ist es leichter Loszulassen. Für sich selber die Balance zwischen sich entfernen und zu verschmelzen zu finden, ist gesund.
Text basiert auf „Yoga and the Quest for the True Self!” von Stephen Cope, Bantam Books
